Schocken – ist das noch die richtige Werbestrategie?
Viele Ältere werden sich noch an die Benetton Werbung erinnern, in der ein AIDS Kranker drastisch in seinem Elend gezeigt wurde. Auch andere Kampagnen dieses oder eines anderen Herstellers zielen darauf ab, den Betrachter zu schocken und genau dadurch aber auch Aufmerksamkeit zu generieren. So erfolgreich eine solche Strategie im Sinne des „Hauptsache, die Leute reden darüber“ sein mag, so wenig effizient ist sie, wenn ein Zuviel an Schock oder schlicht das falsche Sujet zu verzeichnen ist.
Milchprodukte und schockierende Bilder – kann das gut gehen?
Die Idee, und dahinter stecken oft erfahrene und kluge Köpfe, bei einer Kampagne ordentlich die Emotionen an zu sprechen, ist grundsätzlich richtig. Aber der Mensch sehnt sich auch nach der „heilen Welt“, die seiner eigenen Realität vielleicht völlig konträr läuft. Und das ist legitim und verständlich. Wer also als Werbetreibender, auch im Internet, für Aufmerksamkeit sorgen will, sollte sehr genau hinsehen und immer die Stimmigkeit von Produkt und erwünschter Umsetzung im Blick haben. Als ein Beispiel wären Milch und Milchprodukte zu nennen, die gerne – und mit Erfolg – als Produkte aus besagter heiler Welt verkauft werden, vom Hof x und von den berühmten glücklichen Kühen stammend. Wenn diese Kühe in einer Landschaft gezeigt würden, in der im Hintergrund ein AKW steht, würde jemand den Yoghurt kaufen wollen?
Aufrütteln – wenn es nötig ist
Ganz anders verhält es sich mit Kampagnen, die gerade durch ihre drastische Form der Darstellung dafür sorgen, dass die intendierte Botschaft auch wirklich ankommt. Ein Walweibchen, das ob der es umgebenden Natur und dem Verschwinden des Raums zum Leben eine „Träne“ verdrückt, ist zugegeben etwas dick aufgetragen, aber die Botschaft setzt sich doch durch. Helft den Tieren, sie selbst können sich nämlich nicht helfen. So muss bei jeder Kampagne auf sehr viele Punkte geachtet werden, Schocken kann ein wichtiges Element und eine sinnvolle Option sein!