Wie viele Influencer braucht die Welt?
Influencer scheint so etwas wie ein neuer Beruf zu sein. Schon 15-Jährige betätigen sich als Influencer, also als eine Art Rollenmodell, das der betreffenden Peer Group zeigt, was gut und erstrebenswert für sie ist. Die neue Gruppe der „Beeinflusser“ hat eine gewisse Macht und wird von daher von Firmen, die Mode, Kosmetika, Nahrungsergänzungsmittel etc. vertreiben, eifrig umschwärmt. Dennoch ist davon auszugehen, dass es auch einen Sättigungsgrad an Influencern geben kann bzw. dass schon jetzt manch einer wichtiger ist als ein Anderer.
B-Promis und B-Influencer
Wie es in jedem Bereich Unterschiede gibt, so ist das auch bei den Influencern der Fall. Nicht jedes junge Mädchen, das einen Kanal ins Netz stellt und mit verzückter Stimme von dem megatollen Eyeliner schwärmt, den ihm die Firma x beschert hat, wird über Nacht zum gefragten Star. Es müssen wie überall wohl auch bei dieser Gruppe mehrere Faktoren zusammen kommen, damit sich ein Newcomer überhaupt durchsetzen kann. Die Optik spielt eine wichtige Rolle, das heißt, dass nicht die 53. Dame mit Mittelscheitel und einer bestimmten Art, sich zu schminken, als Infuencerin reüssieren wird. Dagegen stehen die Chancen gut für eine wirklich frische Erscheinung, also eine Person, die neue Wege geht bzw. auch eine andere Botschaft herüberbringt als all die Vorgängerinnen. Konkret könnte das bedeuten, dass gerade das Mädel mit dem Buzzcut auffällt und beeindruckt, weil es nicht in der Masse untergeht. So können sich A-Influencer ergeben, also unique Personen, die das gewohnte Bild verändern.
Ein Faktor – Übersättigung
Es ist wie in allen anderen Bereichen auch: Wenn man mit Massen konfrontiert wird, die sich als Vorbilder darstellen, setzt Gleichgültigkeit ein. Warum sollt man noch hinsehen, wenn wieder wer die Muskeln spielen lässt oder den süßen Hund vor die Kamera zerrt? Ein Übermaß an solchen selbst ernannten Vorbildern kann zur Ermüdung führen, wie die fallenden Followerzahlen oder schlichtes Desinteresse auf Klickebene zeigen. Natürlich hat sich das Feld der Influencer mit ihrer relativen Macht etabliert, aber es muss genau hingesehen werden, in welche Richtung sich die Szene entwickelt. Den vielen Mädels, die nun meinen, das sei ein Beruf mit Zukunft, sollte man zurufen: Nein, macht erst mal die Schule zu Ende, denn das Sternchen von heute kann schon morgen die Schneeflocke von gestern sein. Auch an die Firmen, die auf Influencer setzen, sollte eine Warnung ausgehen. Schaut genau hin, in wen ihr investiert, analysiert die Lage genau.