Was wirkt wirklich? Lustige Bilder, Schocker oder was?
Wort und Bild als Einheit betrachtet, das ist natürlich das, was die Leser erreicht. Dennoch scheinen Bilder mehr Schlagkraft zu haben als Worte, wenn sie den Leser ins Boot holen sollen. Aber auch dem Text kommt eine Schlagkraft zu, so dass leider nach wie vor die etwas schlichte Botschaft und eine herunter gebrochene Aussage mehr Interesse weckt als der lange Text, der sich der moderaten Töne bedient. Sie sollten diese Tatsachen ohne moralische Kategorien betrachten, dennoch darauf achten, dass Sie Ihren persönlichen guten Geschmack nicht verletzen oder ignorieren.
Fäkaliensprache – manchmal leider wirkungsvoll
Ob man es mag oder nicht, ein kräftiges Sch… wirkt manchmal sehr gut, weil es auch für einen gewissen Tabubruch steht. Nur lieb und nett ist eben nicht immer das, was Leser oder Kunden anlockt. Ein kräftiges Wort zur rechten Zeit, das ist doch manchmal die Sprache, die man – in der Masse – versteht. Und bei den Bildern, die Seiten und Zeitungen füllen, ist es auch so. Ein Bild mit Blumen und grasenden Kühen mag manchmal süß sein, ein Bild mit einem Schockeffekt bleibt oft länger im Gedächtnis haften. Man denke nur an die sehr alte Kampagne, bei der die Firma Benetton einen AIDS Kranken „nutzte“. Man regt sich auf, findet es pietätlos erinnert sich aber heute noch dran.
Schocker – immer schlimmer
Dass jede Zeit ihre Schocker hat, steht auch außer Frage. Was in den 1970-er Jahren schockte, lockt heute keinen Teenie mehr hinter dem Smartphone hervor. Das ist ein Phänomen, das man mit „Dosissteigerung“ bezeichnen könnte. Wer auffallen will, muss sich auf eine höhere Ebene begeben und damit ist nicht die des guten Geschmacks gemeint. Es gilt also, auf viele Elemente zu achten. Was will man erreichen, wofür steht ein Bild, dient es einem guten Zweck (siehe manche Greenpeace Kampagnen)? Dies ist ein komplexes Thema, das viel Fingerspitzengefühl und Vergleiche erfordert.